Eine erneut unnötige und bittere Niederlage mussten wir am Samstag in Rüsselsheim hinnehmen. Nach 88 Minuten war die Partie mit 3:1 (21:25,25:20,28:26,25:23) für die Hausherren entschieden.
Der ehemalige HSV Torhüter Richard Golz würde die Partie vermutlich wie folgt charakterisieren: „Wir sind nicht ins Spiel reingekommen, durchschnittlich drin geblieben und schlecht hinten raus gekommen.“ Doch dieser Analyse muss man, zumindest teilweise, widersprechen. In Durchgang eins starteten wir mit der in Rottenburg fast erfolgreichen Formation, kamen eigentlich ganz gut in die Party und gewannen den Durchgang relativ souverän. Bemerkenswert war vor allem, dass wir noch deutlich unter unseren Möglichkeiten spielten. Also lag die Vermutung nahe: Noch eine Schippe drauflegen, und dann gewinnen wir hier heute Abend!
Leider kam es anders. Die Rüsselsheimer kamen besser in Fahrt, und zogen aus einer immer stabileren Annahme ein zwar wenig variantenreiches, aber trotzdem effektives Angriffsspiel auf. Es entwickelte sich eine umkämpfte Partie, in der wir leider in der Annahme unsicherer wurden und im Aufschlag zu wenig Druck entwickeln konnten, um das Spiel zu unseren Gunsten zu beenden.
Deutlich spürbar war immer wieder die Verunsicherung über die Niederlagen der vergangen Wochen. Wie sagte schon der Profi des VFB Stuttgart, Alexander Strehmel, so treffend: „Gerade in einem Spiel, in dem die Nerven blank liegen, muss man sein wahres Gesicht zeigen und die Hosen runter lassen!“ Das hätten wir vielleicht mal besser getan…
Stattdessen spielten wir zwar ganz ordentlich mit, aber es fehlten am Ende immer ein paar Prozent, um die entscheidenden Ballwechsel für uns entscheiden zu können. Sehr ärgerlich, weil eindeutig ein Sieg drin war. Zumal wir in der Rückrunde der letzten Saison, vor etwa einem halben Jahr, an gleicher Stelle gegen einen quasi identischen Gegner ein überdeutliches 3:0 einfahren konnten. Und so kann niemand unsere derzeitige Situation schöner zusammenfassen als Andi Brehme: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß!“
Anlass zur Hoffnung gibt nach nur einem Sieg aus fünf Spielen aber die Tatsache, dass wir nur gegen den Spitzenreiter aus Bühl absolut chancenlos waren. Alle anderen Spiele hätten wir auch gewinnen können, so dass uns hoffentlich in der Rückrunde die ein oder andere Revanche glücken wird. Denn das Gute ist ja: „Wenn wir einmal keine Scheiße mehr am Fuß haben, dann haben wir keine Scheiße mehr am Fuß…“
