Herren II mit unnötiger Niederlage

Es war die Chance, sich aller Abstiegsängste zu entledigen und vorzeitig den Klassenerhalt zu sichern! Leider haben die Herren II trotzdem vier Matchbälle nicht genutzt und das Duell gegen den direkten Verfolger BG Frankfurt denkbar knapp mit 2:3 verloren. Nun stecken die Wiesbadener bis zum Hals im Abstiegskampf.

Dabei hätte dieser Spieltag nicht besser für die Eintracht laufen können. Zuerst verlor der Tabellenvorletzte Jugenheim beide Heimspiele, dann gelang dem abgeschlagenen Tabellenletzten TG Rüsselsheim mit einem 3:0 über BG Frankfurt eine faustdicke Überraschung.

Spielertrainer Völkel mußte urlaubsbedingt auf Außenangreifer Carsten Ott sowie Mittelangreifer Matze Mehlhorn verzichten. Außerdem ging Libero Jo Seibert grippegeschwächt in die Partie, und mit Zuspieler Volker Brühl stand nur eine Wechselmöglichkeit zur Verfügung, was sich im Laufe des Spiels als großes Handicap erweisen sollte.

Im ersten Satz erwischten die Wiesbadener dann auch standesgemäß den schlechteren Start und liefen schnell einem Rückstand hinterher. Erst mit dem 24:23 übernahmen die Rothemden die Führung und konnten auch gleich den ersten Satzball verwandeln.

Der zweite Satz nahm einen ähnlichen Verlauf. Wieder übernahmen die Gastgeber die Führung, doch gelang es den Blau-Gelben in diesem Durchgang, den Satz souverän mit 25:21 für sich zu entscheiden.

Insgesamt fand die Partie auf einem äußerst schwachen Niveau statt. Während die Annahme und das Zuspiel noch eine akzeptable Leistung erbrachte, verdienten die Angriffsreihen über weite Strecken des Spiels ihren Namen nicht. Ein Fehler reihte sich an den anderen, und so ging die Taktik der Frankfurter voll und ganz auf: leichten Aufschlag ins Feld und dann die Gäste den Fehler machen lassen, ohne selbst ins Spiel einzugreifen. So erreichte die spielerische Grausamkeit im dritten Satz ihren Höhepunkt. Beim Stand von 12:19 versuchte Spielertrainer Völkel, den Satz durch die Einwechslung von Zuspieler Volker Brühl noch herumzureißen. Brühl fügte sich aber leider nahtlos ins fehlerbehaftete Spiel der Wiesbadener ein, so daß auch der dritte Durchgang chancenlos mit 15:25 abgegeben wurde.

Im vierten Satz entwickelte sich ein offener – nein, Schlagabtausch wäre zu positiv beschrieben; es entwickelte sich ein ausgelichenes Spiel. Beim Stand von 15:16 nahm Trainer Völkel den Rückwechsel vor und übernahm wieder das Zuspiel von Volker Brühl, welcher keine Bindung zum Spiel und zu seinen Angreiffern fand. Völkel bewies mit diesem Wechsel ein glückliches Händchen, den plötzlich lief das Wiesbadener Spiel. Vor allem Rene Dequis, der in diesem Spiel als einziger Eintrachtler eine überzeugende Angriffsleistung erbrachte, wurde nun von Völkel gut in Szene gesetzt und konnte mit seinen druckvollen Angriffen den vierten Satz zu Gunsten der Wiesbadener entscheiden.

Es folgte der entscheidende Tiebreak, in welchem beiden Mannschaften die Anspannung deutlich anzumerken war. Keine Mannschaft konnte sich dauerhaft absetzen, und so steuerte man im Gleichschritt auf das Satzende zu. Am Ende standen für die Hauptstädter vier nicht verwandelte Matchbälle und für Frankfurt der 3:2 Erfolg zu buche. Pikanter Weise war es Frankfurts Zuspieler Jost Ewald, der sich in der letzten Saison bei Wiesbadens erster Garnitur nicht durchsetzen konnte, welcher mit einem Einerblock das Spiel zu Gunsten seiner neuen Mannschaft beendete.

Nach dem Spiel bestand auf beiden Seiten Einigkeit, dass beide Mannschaften mit der gezeigten Leistung in der Landesliga nichts zu suchen haben. Es kommt viel Arbeit auf Spielertrainer Völkel zu, seine Mannen bis zum nächsten wichtigen Heimspiel wieder aufzurichten.