Oldies überwintern ungeschlagen als Herbstmeister an der Tabellenspitze

Zum Spiel David gegen Goliath reisten die Oldies von Eintracht Wiesbaden zum letzten Vorrundenspiel nach Schwalbach zum Tabellenletzten TG Bad Soden II.

Im Vorfeld der Partie gab es scheinbar die Möglichkeit, unserer gute Bank endlich mehr Spielanteile zu bekommen. Personell mussten wir auf unser Berliner Sahneschnittchen Pierre „Sixpack“ Kolodarek, Umzieher Rustam Ghazaryan und Harry Haas verzichten. Letzterer ist in der laufenden Saison arg gebeutelt und wird schmerzlich vermisst. Nach zwei Knie OP’s ist er nun mit pfeiferschem Drüsenfieber außer Gefecht gesetzt. Gute Besserung auf diesem Weg und komm bald gesund wieder.

Der gesundheitlich angschlagene Spielertrainer „Stups“ Pfeiffer schickte Dirk Diefenbach, Malle Maletzki, Gennadi Oleinik, Truba Gresch, Thorsten „05“ Engel und Klaus Beer aufs Feld. Die Idee, den Tabellenletzten mit guten Aufschlägen in Bedrängnis zu bringen funktionierte eher unzureichend. Eigenfehler über Eigenfehler gaben sich auf beiden Seiten die Klinke in die Hand, wobei bei der aufgestellten Erfahrung der Wiesbadener Oldies, die Quote auf unserer Seite deutlich zu hoch lag. Mit einem Doppelwechsel Rolf Reppel und Martin Peilstöcker für Dirk Diefenbach und Klaus Beer bog man, nach zunächst 17:20 Rückstand, beim 20:20 auf die Siegerstraße ab und holte sich nach 23 Minuten mit 25:21 Satz Nr. 1. Bad Soden machte hier glücklicherweise gerade im entscheidenden Moment sehr viele Aufschlag- bzw. Angriffsfehler, die unseren Satzgewinn begünstigten.

Nach diesem eher schlechten erstem Satz schworen sich nun alle ein, alles nun endlich besser zu machen. Martin Peilstöcker blieb für Klaus Beer auf dem Feld, ansonsten sah sich die Anfangsaufstellung aus Satz Nr. 1 in der Startformation wieder. Doch Pustekuchen – vornehmen heißt nicht immer umsetzen!

Abstimmungsprobleme, zu geringer Druck im Aufschlag, eine immer noch viel zu hohe Eigenfehlerquote und ein hoch motivierter Tabellenletzter, der um jeden Ball kämpfte, ließen auch diesen zweiten Satz ähnlich verlaufen wie der Erste. Beim zwischenzeitlichen 15:20 glaubte niemand mehr an ein Zurückkommen. Aber auch hier zeigte Bad Soden Nerven und begann plötzlich wieder Fehler zu produzieren. Gut dachten die Wiesbadener Grufties und beim 23:23 war Satz zwei plötzlich wieder in greifbarer Nähe. Doch irgendwie muss die vorweihnachtliche Stimmung einigen jüngeren Wiesbadener Spielern den Glühweinduft in die Nase getrieben haben. Denn wir verteilten Geschenke in Form von den nächsten zwei Punkten an das Tabellenschlusslicht und schenkten den Sodener Youngsters mit ihrem erfahrenen Trainer Andy Mies somit Satz Nr. 2. Mittelblocker Thorsten Engel machte sogar noch ein Schleifchen drum, da er den Ball besonders schön ins Netz bugsierte.

Spielertrainer Pfeiffer reagierte, brachte einen neuen Außenangreifer für Gennadi Oleinik ins Spiel, der sich prompt mit einem Angriff ins Netz beim Gegner vorstellte. Doch im weiteren Spielverlauf sah man, scheinbar vom Wechsel beruhigt, eine nun wesentlich harmonischere „SEX“ auf dem Spielfeld. Plötzlich machte jeder das was er kann und von Nervosität war scheinbar nichts mehr zu spüren. Beim 15:8 Zwischenstand für Wiesbaden der Rückwechsel (Gennadi für AA) und dann lief das Spiel der Eintracht. Malle Maletzki war über fast die gesamte Spielzeit auf der Suche nach seinen eigentlich guten Lobs, die er gegen Kriftel super eingesetzt hatte. Gefunden hat er sie an diesem Tag wohl nicht mehr. Doch kam er ab dem dritten Durchgang mit seinen Angriffen immer besser durch. Nach 18 Minuten war dann dieser Durchgang mit 25:13 mehr oder weniger ein Selbstläufer.

In der Hoffnung, es könnte ähnlich gut laufen, begann EW mit dergleichen Starting Six wie im dritten Satz. Pfeiffer wechselte lediglich auf der Zuspielerposition. Rolf Reppel übernahm das Zepter von Dirk Diefenbach und bekam weitere Spielanteile. Und der Trainer sollte Recht behalten. Auch im vierten Durchgang begann EW wieder wie die Feuerwehr. Beim 9:3 hatte er genug gesehen und brachte Gennadi Oleinik zurück aufs Parkett, der sich wiederum nahtlos in eine funktionierende Wiesbadener Mannschaft einfügte. Kurz vor Spielende wurde auch Co-Coach Ralph Wassmann als Libero eingewechselt für einen Wiesbadener Spieler, der gegen Ende in der Feldabwehr wie ein Reh (oder wie heißt das Tier mit einem Horn auf der Nase?) übers Feld schwebte. Positiv erwähnenswert an dieser Stelle die Leistung unserer Mittelangreifer Truba Gresch, der routiniert und abgezockt den Sodenern das ein oder andere frühzeitige Osterei versteckte und Thorsten Engel, der mit seiner eigenwilligen Technik bei beiden Mannschaften GROSSE Augen hinterließ. Glücklicherweise bei uns die Strahlenden! Dazu holten beide Mittelblocker während des gesamten Spiels einige Blockpunkte, die auch zum 25:17 Satzgewinn im vierten Durchgang beisteuerten. Somit ging das Spiel mit 3:1 am Ende klar an UNS!

Somit holten sich die Oldies den achten Sieg im achten Spiel und stehen nach zwei 0:3 Niederlagen von Verfolger Spvgg Hochheim gegen Naurod und Kriftel auf dem Platz an der Sonne mit sage und schreibe 4 Punkten Vorsprung. Klar, nichts im Vergleich mit Borussia Dortmund! Aber wir arbeiten genauso wie Borussia Dortmund akribisch weiter und schauen von Spiel zu Spiel. Das „M“ Wort nimmt auch hier keiner in den Mund.

Im nächsten Training gibt es kleines mannschaftsinternes Weihnachtsturnier im Modus „King of the Court“ mit anschließendem besinnlichen Besaufen. Danach gilt die ganze Konzentration unserem nächsten Gegner SW Wiesbaden, der uns am 22. Januar zum heißen Tanz in die Diltheyschule bittet. Dann tanzen wir hoffentlich wieder in Bestbesetzung.

Wir wünschen allen Lesern dieser Zeilen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr 2011.

Am Samstag 29. Januar steht dann in der Albrecht-Dürer Halle in Wiesbaden der erste Heimspieltag gegen TG Bad Soden II und TG Naurod auf dem Programm. Vorausgesetzt man gewinnt alle drei Spiele, ist den Grufties die Champions League nicht mehr zu nehmen! Kloppo lässt grüßen..

Bericht: Stupso