Ohne den Winter wäre der Frühling nur ein Herbst

Was soll uns der Titel sagen. Eigentlich ist es ganz einfach. Ohne einen kalten Winter würde man Frühlingstemperaturen gar nicht zu schätzen wissen. Und was hat das mit Volleyball zu tun? Erst mal gar nichts. Aber mit dem Verlieren ist es genau so wie mit dem Winter. Wenn man nicht auch mal verliert, dann weiß man irgendwann nicht mehr wie schön gewinnen ist.

Wir haben im Laufe der Saison ja schon ausreichend Erfahrungen im Bereich der Niederlagen gesammelt. Jetzt konnten wir nachträglich dafür sorgen, dass Waldgirmes ihre ersten fünf Saisonsiege viel mehr zu schätzen weiß.

Aber jetzt zum Spiel.

Auf unserer Bank übernahm gestern Jochen das Kommando und coachte sich gleich in die Herzen des Teams. Ausgefeilte taktische Vorgaben jagten Brandreden und wurden von emotionalen Ausbrüchen verfolgt. Insgesamt ein großartiger Job, den unser Jochen da gestern gemacht hat.

Im ersten Satz hatten wir alle zu viel Respekt. Außerhalb dieses Berichtes würde ich von Schiss in der Hose reden, aber das gehört sich nicht. Die Annahme war wackelig und der eigene Aufschlag eine Katastrophe. Das Zuspiel war nicht nur durch die Annahme etwas ungenau und im Angriff bekamen wir zu wenig Druck auf Bälle und die dann nicht auf den Boden. Und dennoch war der Satz knapp. Also musste da doch was gehen.

Was sich gleich auszahlte war eine Verbesserung der Aufschlagquote bei zunehmendem Druck. Das machte das Spiel von Waldgirmes berechenbarer und erlaubte uns endlich mal Block-Abwehr-Aktionen. Auch die eigene Annahme, bei der auch Jordy irgendwann im Laufe des Spiels einen Ball annahm und den auch noch zum Zuspieler brachte und somit bei einer 100% Quote landete, wurde nicht nur viel besser, sondern richtig gut. Das Zuspiel passte sich der Annahme an und auch der Angriff führte immer häufiger zu direkten Punkten. Ich selbst wollte mich zunächst an dieser Steigerung im Angriff nicht beteiligten, sondern konnte nur durch einen einhändigen Block glänzen. Dank einer kleinen medizinischen Unterstützung, welch Jordy aus seinen alten Radsporttagen zufällig in seiner Tasche griffbereit hatte, konnte ich mich ab den Dritten Satz, ohne die zuvor lästigen Knieschmerzen am Aufwärtstrend beteiligen. Aber erst mal haben wir den zweiten Satz natürlich noch gewonnen (25:22). Ich sehe da einen ganz engen Zusammenhang mit einem grandiosen Doppelwechsel.

Bei Waldgirmes lief immer weniger zusammen und durch die besseren Aufschläge unsererseits kamen sie gar nicht mehr richtig ins Spiel. Ok, ab und zu hat es noch mal ordentlich auf unserer Seite eingeschlagen, aber eben nur noch ab und zu. Der dritte Satz ging also mit 25:23 an uns und im der Vierte mit 25:19 sogar deutlich.

Alex hatte mich vor dem letzten Spielbericht gefragt, ob er denn das Spiel gegen Waldgirmes als Spitzenspiel ankündigen soll. Ich sagte lieber mal nicht. Vom vierten Platz aus sollte man lieber nur den Spitzenreiter ankündigen. Ich hoffe wir spielen so weiter wie in den letzten drei Spielen. Vielleicht wird ja Waldgirmes im Rückspiel ein Spietzenspiel ankündigen.

Nächste Woche geht es gegen Bretzenheim. Ein Spitzenspiel? Ich weiß noch nicht. Vielleicht das Rückspiel.