Im Blindflug gegen Lahnstein

Man muss sich das Manöver ungefähr so vorstellen. Tower an Eintracht 10, Tower an Eintracht 10. Ready for Take Off.

Eintracht 10 an Tower, Eintracht 10 an Tower: Roger, voller Schub.

Eintracht 10 setzt sich in Bewegung. Und obschon der Motor einige Jahre auf dem Buckel hat – wenn das Ding erstmal rollt, geht’s zackoflex nach vorne. Beim Abheben aber, und das ist Pilotengrundkurswissen, muss die Auftriebskraft stärker als die Gewichtskraft sein. Wir wollen uns jetzt hier nicht in physikalischen Details verlieren. Belassen wir es bei der Feststellung: Timing ist bei diesem Vorgang von entscheidender Bedeutung. Oder, um es mit den Worten eines großen Staatsmanns zu sagen: Wer zu früh kommt, den bestraft das Leben. Und Eintracht 10 ist zu früh. Viel zu früh. Er weiß es. Und er weiß auch, dass wir es wissen. Eintracht 10 versucht also im letzten Moment noch, den Startvorgang abzubrechen. Doch Auftriebskraft ist immer noch höher als Gewichtskraft, aber nicht mehr so viel höher, dass ein schöner Flug draus werden könnte. Was dann kommt, ist bestes Männerballett, links unter dem Ball vorbei, den Arm rechts in die Höhe, das Sprungbein mit grazilem Ausfallschritt, der den Geist der Utopie atmet. Wir wussten es ja schon immer: Crazy Beermann ist unser Human Highlight Reel.

Hier ein Hinweis auf das, was eigentlich geplant war:

Und hier auf das, was rauskam:

Und sonst. Ach ja, das Spiel. Ein bisschen fad vielleicht, nicht besonders gut, aber auch nicht besonders schlecht. So viel wie nötig eben. Allein J-Örn Knuth spielt sein ganzes Können aus und schiebt Annahme nach Annahme direkt auf den Punkt. Gut zu wissen, dass wir auch einmal Daniel Krpalek in eher bescheidener Form verkraften können. Und gut zu wissen, dass wir uns im Vergleich zum Hinspiel extrem stabilisiert haben und so ein Spiel gegen den Tabellenvorletzten VC Lahnstein jetzt sicher mit 3:0 (25:19, 25:20, 25:21) gewinnen. Das ist der fünfte Sieg in Folge, dreimal davon zu Null. Kein Spiel soll in diesem Jahr mehr verloren werden, das ist nun das erklärte Ziel. Am kommenden Samstag geht es nach Darmstadt, in der Woche drauf nach B-O-M-M-E-R-S-H-E-I-M. Wir freuen uns drauf!