Herren III sind Vizeherbstmeister

Eintracht Wiesbaden – TSV Schlangenbad 3:2

Sollte es ein schlechtes Omen sein? Etwa eine Stunde, bevor die Georgetown Hurricans zum Derby in der Dürer-Halle antreten sollten, setzte (an Wiesbadener Verhältnissen gemessen) ein regelrechter Schneesturm ein. Die Halle war eisig kalt. Mittelblocker Raul Kaltenbach steckte selbst bei Spielbeginn noch knietief im Schnee fest – allerdings mit zwei Brettern unter den Füssen und ca. 2.000 Meter über dem Meer.

Dass wir den Georgenbornern den Wind aus den Segeln nehmen können, hatten wir schon in der letzten Saison bewiesen – zwei glatte 3:0 Erfolge sollten für das nötige Selbstvertrauen sorgen. Trotzdem sorgte die durch Stefan Neumann verstärkte Gästemannschaft für eine gewisse Anspannung vor der Partie, schließlich waren die Leistungen der Eintracht in dieser Saison zu wechselhaft, um sich auf den Vorjahreserfolgen auszuruhen.

Die Partie begann, und in kürzester Zeit erspielten sich die Gastgeber eine komfortable 8-Punkte Führung, die sie locker bis zum 25:18-Satzgewinn verteidigen konnten. Wieder ein glatter 3:0-Erfolg? Nein, denn nun wurden die Seiten gewechselt. Die Herren 3 wurden von den Hurricans erfasst und bis zum 18:25 kräftig durcheinander gewirbelt. Würden die Gäste nun kurzen Prozeß machen? Nein, denn es wurden wieder die Seiten gewechselt, und nun kamen die Gäste nur auf Grund einer strittigen Schiedsrichterentscheidung in den zweistelligen Bereich. 25:10, das musste doch die Entscheidung sein, oder? Nein, denn es wurden wieder die Seiten gewechselt, und die Eintracht erlebte ein déjà-vu. Gerade mal 14 Punkte konnte die Mannschaft von Trainer Goran Illiev im vierten Durchgang für sich verbuchen und musste in den ungeliebten Tiebreak.

Mannschaftsführer Volker Brühl stand nun vor einer schwierigen Entscheidung: lieber zum Seitenwechsel mit 8:0 führen und hoffen, den Vorsprung auf der ungeliebten Seite heimzubringen oder 0:8 hinten liegen und versuchen, das Spiel nochmal zu drehen. Er entschied sich für die zweite Variante, und seine Mannschaft hielt sich besser als erwartet. Mit nur 4:8 dürften die Gastgeber auf die Gewinnerseite, mussten dann zwar noch das 4:9 hinnehmen, waren dann aber nicht mehr zu stoppen. Mit einem 11:2-Lauf wurde aus den Hurricans ein laues Lüftchen gemacht und ein wichtiger Sieg eingefahren.

Eintracht Wiesbaden – VC Goldener Grund 3:1

Gegen die Goldenen Reiter standen die Vorzeichen genau umgekehrt. In der letzten Saison wurden beide Spiele unglücklich mit 2:3 verloren. Was noch schlimmer wog: Gegen den Goldenen Grund haben die Spiele noch nie Spaß gemacht, weder für die Aktiven noch für die Zuschauer. Es entwickelt sich nun mal einfach kein attraktives Spiel, was sowohl von den Spielern als auch deren Spielweise ausgeht.

Um so erleichterter waren die Rothemden, als das Spiel letztendlich verdient mit 3:1 gewonnen werden konnte. Basis für den Erfolg war eine über beide Spiele hinweg konstant gute Annahme und hoher Einsatz in der Feldabwehr. Hierdurch erarbeiteten die Hausherren sich immer wieder viele Angriffsmöglichkeiten, die sie auch benötigten, da der Angriff phasenweise die gewohnte Durchschlagskraft vermissen ließ. Dazu trug auch das Zuspiel bei, bei dem Volker Brühl zwar um eine vernünftige Verteilung bemüht war, dafür aber durch seine Ungenauigkeiten den Angreifern immer wieder Flexibilität abverlangte.

Was bleibt ist – wir haben gewonnen, und zwar mit Recht! Wir sind Vizeherbstmeister, und zwar mit Recht. Und fürs nächste Heimspiel gegen Kriftel und Griesheim beantragen wir, den Seitenwechsel abzuschaffen … und bleiben rechts (zur Klarstellung: auf der rechten Feldhälfte …)!