Herren III versenken Michelbach im Eiskeller

„Es gibt so Tage, da greift einfach ein Rad ins andere“, schwärmte Annahme/Außen Martin Reintgen nach der Partie. Und dass er selbst an diesem Tag ein sehr wichtiges Rädchen im Uhrwerk der Eintracht war, darf nicht unerwähnt bleiben. Zusammen mit Libero Jo Seibert und Viktor Braun ließen die Hauptstädter in Sachen Annahme und Feldabwehr keine Wünsche offen und legten somit einen soliden Grundstein für das variable Angriffsspiel. Ob Mole und Vik auf Außen, Raul Kaltenbach und Matthias Steinker in der Mitte oder Jörg Hartmann auf der für ihn ungewohnten Diagonalposition, in jedem seiner Angreifer fand Zuspieler Volker Brühl einen verlässlichen Abnehmer seiner Pässe – und dank der konstant hohen Qualität der Annahme fand der Zuspieler noch einen weiteren dankbaren Abnehmer, nämlich die gegnerische Feldhälfte. Sowieso schon nicht als Kostverächter in Sachen „zweiter Bälle“ bekannt, lud ihn die nicht vorhandene Feldabwehr der Gastgeber nahezu ein, die Kugel immer wieder direkt „rüberzuschmeißen“. Und womit? Mit Recht!

Überhaupt war die gesamte Partie geprägt vom Bild unterschiedlicher Optionen. Wie die Herren III schon in der Partie der Gastgeber gegen den bis dahin ungeschlagenen Goldenen Grund erkennen konnten, hatte der Michelbacher Zuspieler genau eine: seinen Angreifer mit der Nummer 9 (seinen Namen wollte er mir nach dem Spiel nicht mehr nennen, genauso wenig wie die Hand geben – jaja, der Frust!!) Doch während diese Option gegen die erschreckend schwachen „Goldenen“ noch für ein klares 3:0 reichte, zeigte Raul Kaltenbach mit einer gelungenen Blockaktion gleich im ersten Ballwechsel, dass gegen die Rothemden mehr nötig sein würde; aber mehr gab es halt nicht. Zugegeben, der 9er ist wahrscheinlich der beste Angreifer der Liga und nicht permanent in den Griff zu bekommen, aber man kann ihn auch zur Annahme zwingen, und das lag ihm bei Weitem nicht so. Die Eintracht konnte zu jeder Zeit der Partie ihr Spiel aufziehen, ohne sich nach dem Gegner zu richten, und da der Wiesbadener Zuspieler nun mal fünf sehr gute Optionen hatte, ging auch der deutliche Sieg absolut in Ordnung. Dazu noch mal Mole Reintgen: „Siegen ist einfach geiler!!“

Hoher Einsatz, Spaß, Mut und die Früchte von Gorans Training, das alles führt dazu, dass man bei den Herren III zur Zeit einen deutlichen Qualitätsschub erkennen kann. Um so positiver, dass diese Tendenz aus dem gelungenen Krifteler Turnier nun auch in der Runde bestätigt wurde. Nun gilt es, dieses Potential auch am 27.11.2005 gegen den punktgleichen Aufsteiger aus Naurod abzurufen, um den vierten Tabellenplatz zu bestätigen und den Angriff auf die Spitze einzuläuten.