Herren III von Kriftel deklassiert

Die Herren III sind an diesem Wochenende den Nachweis ihrer Landesliga-Tauglichkeit schuldig geblieben. In nur 55 Minuten erhielten die Wiesbadener eine Lehrstunde in Sachen druckvollem Volleyball und zeigten ihre bis dahin mit Abstand schlechteste Saisonleistung.

Ob die Krifteler erste Garde den Wiesbadenern spielerisch überlegen war, bleibt eine, wenn auch sehr wahrscheinliche, Vermutung. Als Nachweis hätte man ein Spiel der beiden Mannschaften betrachten müssen, doch zu spielähnlichen Aktionen kam es an diesem Samstag nur im zweiten, durchaus ausgeglichenen Durchgang. Im ersten und im dritten Satz nutzten die Hausherren die baulichen Gegebenheiten der Halle, um mit druckvollen Sprungaufschlägen den Hauptstädtern auch nicht den Hauch einer Chance zu lassen.

Anfang der Woche ereilte die Wiesbadener eine Hiobsbotschaft. Außenangreifer und Hauptannahmespieler Jochen Wolf muß wegen einer erneut aufgetretenen Schulterverletzung zumindest diese Saison beenden. Außerdem mußte Trainer Schmittdiel erneut verletzungsbedingt auf Mittelblocker Fabian Buchholz verzichten. Erfreulich ist, dass Rene Dequis nach langer Verletzungspause wieder das Training aufgenommen hat und den Anschluß an die Mannschaft findet.

Bis zum Stand von 9:10 im ersten Durchgang konnten die Wiesbadener das Spiel offen gestallten, doch dann zeigten Nonn, Kellersmann und Seidt auf Seiten der Krifteler, wie man mit druckvollen Sprungaufschlägen eine sichere 21:11 Führung herausschlägt. Die Wiesbadener Annahme um den sonst so sicheren Libero Jo Seibert sollte an diesem Tag größte Probleme haben, den Ball auch nur einigermaßen im Feld zu halten geschweige denn ein flexibles Zuspiel zu ermöglichen. 13:25 nach knapp 15 Minuten, eine solche Klatsche hatten die Wiesbadener schon lange nicht mehr erlebt.

Trainer Schmittdiel brachte nun Völkel für Brühl im Zuspiel und Ott für Reintgen im Außenangriff, aber auch der umformierten Mannschaft war die Verunsicherung deutlich anzumerken. Kriftel hatte nun nicht den Platz hinter der Grundlinie, um ihre Sprungangaben zu schlagen, und so erhielten die Wiesbadener die Chance, langsam ihr eigenes Spiel zu finden. Es war keine spielerische Klasse, aber zumindest war wieder Kampf und Wille bei den Hauptstädtern zu spüren. Bei 14:15 waren die Herren 3 an den Gastgebern dran, konnte aber leider nie in Führung gehen und mußte sich deutlich knapp mit 23:25 geschlagen geben.

Im dritten Durchgang erlebten die Wiesbadener ein Dèjá-Vue. Wie schon im ersten Satz flogen der Wiesbadener Annahme die Sprungagaben von Seidt und Kellersmann um die Ohren, blieb der Ball doch mal im Spiel, fand der Wiesbadener Block kein Mittel gegen die starken Angriffe der Krifteler Außenangeifer. 15:25 lautet das Endergebnis; es bleibt die Erkenntnis, dass bei einem solchen Debakel selbst 55 Minuten zu lang sein können.