Stresstests

Am Wochenende starteten wir offiziell mit der stark umgebauten Mannschaft in die neue Spielzeit. Auf dem Programm standen einerseits samstags das Turnier in Bad Soden (wir waren immerhin Vorjahressieger) und sonntags die unendlich lange Reise ins hessische Hinterland zum Pokalduell gegen den TV Biedenkopf und anschließend die TG Rüsselsheim II.

BILD

Wenn man die Ergebnisse ganz nüchtern nennen möchte, so ist zu sagen: Am Samstag gab es eine knappe Niederlage gegen Bad Salzdohlen (oder so ähnlich), eine klare gegen den Zweitligisten Durmersheim sowie einen Erfolg gegen den Liga-Konkurrenten aus Rodheim. Sonntags dann folgte der „Pflichtsieg“ gegen Oberligist Biedenkopf sowie eine 1:3 Pleite gegen Rüsselsheim II, ebenfalls Gegner der kommenden Regionalligarunde.

Spannender wird es, wenn man das ganze Mal aus einer anderen Perspektive betrachtet: Immer dann, wenn neue Konstellationen auf dem Spielfeld (oder abseits) das erste Mal miteinander auflaufen, sind alle gespannt wie das denn nun funktionieren mag. Auch bei Uns war das nicht anders, so dass man das Wochenende auch als eine Reihe von Stresstests charakterisieren könnte (weil die ja zur Zeit schwer in Mode sind).

Stresstest Annahme
Sicherlich hier und da noch verbesserungsfähig – insgesamt aber erfreulich wenig direkte Fehler und außerdem erfreulich oft mit Option auf Schnellanriff – Stresstest bestanden!

Stresstest neuer Trainer
Ja gut – mit nem Zweitligateam in die erste Liga aufzusteigen, dass ist ja wohl keine große Kunst. Wenn es aber darum geht, in haarigen Situationen bei richtig großem Sport (also bei uns) knifflige Entscheidungen zu treffen – da zeigt sich echte Trainergrösse – ob man also eher zu den Jürgen Klopps oder Werner Lorants des Trainergeschäfts zählt.

Und hier unterlief unserem Holgi leider ein katastrophaler Fehler: Im Spiel gegen den Zweitligisten aus Durmersheim lief zum ersten Mal Bastian Thomas in seiner neuen Rolle als Zuspieler auf!

So weit, so gut, doch dann der Skandal: Holger forderte allen Ernstes, erstmal sichere Pässe auf die Aussenpositionen zu spielen, statt direkt nur Schnellangriffe über die Mitte zu zaubern. Ein Wahnsinn, schliesslich würde man im Fußball gegen eine überlegene Mannschaft auch niemals Vorsichtig und defensiv auftreten, sondern direkt mit aller Macht nach Vorne stürmen, oder nicht??

Zähneknirschend setzte Bastian die skandalösen Anweisungen um – was natürlich prompt in einer deutlichen Niederlage gegen die in allen Belangen weit überlegenen Durmersheimer führte. Deswegen leider ganz klar: Stresstest nicht bestanden!

Stresstest Basti als Zuspieler
Kann leider nicht gewertet werden. Siehe Stresstest neuer Trainer

Stresstest Falk als Libero
Große Klasse, wie abgezockt unser Youngster die Libero-Position ausgefüllt hat – und das mal eben so aus dem „Stehgreif“. Kompliment – Stresstest bestanden!

Stresstest Block Rüsselsheim
Ist es möglich, einen zu flachen, zu dichten und sicher verloren geglaubten Ball von schräg unten derart geschickt in Richtung Hallendecke zu dreschen, dass der irgendwie noch vom Rüsselsheimer Block ins aus abgelenkt wird? Mit dieser Frage beschäftigte sich Dennis Schmittdiel am Sonntag mehrfach empirisch, und die Antwort ist: Ja – Stresstest nicht bestanden!

Stresstest Toilettentür
Laut internen Papieren des DSB und NOK wird demnächst auch in Turnhallen ein neuartiger Stresstest nötig: Aufgrund des fortgeschrittenen Alters vieler Spielhallen soll zukünftig ein Architekt oder angehender Architekt mithilfe seiner Schädeldecke die Statik der Halle prüfen. Im Einzelnen muss er hierzu schwungvoll gegen die geschlossene Toilettentür laufen, um sicherzugehen, dass der Schaden am Schädel und nicht an der Tür entsteht. Unser Crazy Bähr hat sich nicht nehmen lassen, dieses neue Verfahren exklusiv schon mal an der Sodener Partyhalle zu testen.

Die Halle hat den Stresstest bestanden, aber Anmerkung: Wer den armen Christian am Sonntag außerhalb des Spielfelds liegen sah, muss kritisch anmerken: Dieses Verfahren muss nochmal überdacht werden, die Kopfschmerzen taten ja schon vom zugucken weh. DSB und NOK müssen dringend Nachbessern…

BILD

Zusammenfassend ist zu sagen, das wir zwar durchwachsene Leistungen zeigten, aber mit dem Auftakt durchaus zufrieden sein können. Die Annahme lief besser als gedacht, der Angriff (auch der Schnellangriff) funktionierte meist gut und wir fanden auf dem Spielfeld zueinander. Schwächen gab es natürlich auch, vor allem unser Aufschlag (insbesondere nach Auszeiten) muss noch besser werden. Es war aber schön zu sehen dass wir auch in der neuen Konstellation noch gewinnen können, auch wenn zum Beispiel bei Rodheim der stärkste Angreifer fehlte und Turniere nicht aussagekräftig sind und alles und so. Aber Trotzdem: Gewinnen ist halt einfach besser als Verlieren – wenigsten ab und zu mal! Das könnte doch fast das Motto unserer Saison werden!!