Spieltag der Superlative

Bei schönstem Sonnenschein machte sich die erste Herrenmannschaft am Samstagnachmittag auf den Weg ins entfernteste Ostfrankreich, um die kürzeste Partie der Saison zu spielen, danach eine gefühlte Ewigkeit auf das Essen zu warten und am Ende so schnell wie nie wieder in Wiesbaden zu sein.

Damit schon vorneweg allen Spekulationen der Wind aus den Segeln genommen sei: „Ja natürlich, wir sind die vielen Kilometer ins Saarland gefahren, um dann dort für sechs mickrige Flaschen Bier das Spiel abzuschenken, weil wir hoffen, dadurch auch in der nächsten Saison wieder nach Schwarzenholz fahren zu können. Was glaubt ihr denn?!“

Die Vorboten des Spiels ließen nur Gutes verheißen. Zum ersten Mal in dieser Spielzeit ist es gelungen, einen Mannschaftsbus samt Fahrer zu organisieren, der das gesamte Team an den Spielort brachte. Neben dem unvorstellbaren Raumangebot, gemütlichen Ledersitzen und eigenem TV-Gerät, sorgten die Fußball-Konferenz und die kleine Kaffeepause – das alles umrahmt von einer vortrefflichen Musikauswahl – für ausgesprochen gute Stimmung.

Leider zeichnete sich schon frühzeitig ab, dass nicht alle Mitspieler in den Genuss dieser Luxusfahrt kommen würden. Alex Schwab und Christian Beermann waren beruflich verhindert. Dirk Ullmann fehlte krankheitsbedingt und Yannick Brandl hat sich beim Lernen für die Abi-Prüfungen dummerweise den Finger gebrochen. Hans Klein und Christian Wolf wurden ja schon länger nicht mehr bei der Eintracht gesehen und auch Libero Jörn Knuth berief sich auf August 2010, als er bereits für diesen Spieltag absagte.

Die überwältigende Anzahl an Mitstreitern erinnerte an den Spieltag in Oberursel, an dessen Ende ein furioses 3:0 für die Eintracht zu Buche stand. Ähnliches hatten wir uns auch für dieses Wochenende vorgenommen. Selbst die Anwesenheit unserer beiden Darmstädter, die noch im Februar statt ‚Volleyball gegen Bommersheim‘ lieber ‚Tummeln im Schnee‘ vorgezogen hatten, sollte sich nicht entscheidend auf das Spielergebnis auswirken.

Mit Äußerungen über die beste, mittelmäßigste oder schlechteste Leistung, die dann während des 35minütigen Spiels von uns gezeigt wurde, soll sich an dieser Stelle zurückgehalten werden. Der erste Satz ging nach kurzzeitiger Auftaktführung mit 25:16 an die Saarländer. Zu Beginn des zweiten Satzes, wollen einige der Anwesenden eine leichte Steigerung unsererseits ausgemacht haben, jedoch kamen wir nicht dazu, dies in zählbarer Form eines Satzgewinns umzusetzen. Der Punkt zum 7:7 wurde noch zu Ende gespielt, dann musste eine Auszeit genommen werden. Bastian Thomas hatte sich einen Muskelfaserriss in der rechten Wade zugezogen, der im Anbetracht unserer Wechselmöglichkeiten letztlich zum Abbruch des Spiels führte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war dies sein letzter Einsatz für diese Saison.

Großer Dank gilt der fachmännischen, saarländischen Erstversorgung. Geteilter Ansicht sind wir jedoch bei der Beurteilung der anschließenden Restaurantempfehlung. Zwar haben wir bald eine geschlagene Stunde auf unser Essen warten müssen, dafür gab’s dann wohl aber auch die vermeintlich größte kleine Pizza Ostfrankreichs – und geschmeckt hat’s auch! So traten wir – zumindest kulinarisch – halbwegs versöhnt den Heimweg an.

Durch den Ausbau der TV-Anlage ließ sich unser Teambus spielerisch in einen Krankentransporter umfunktionieren, der uns dann in Rekordzeit zurück nach Wiesbaden brachte. Gerade rechtzeitig, um Jochi zu seinem Geburtstag die Ehre zu erweisen.

Dass nun zwei weitere Spieler für die beiden noch anstehenden Spieltage ausfallen, erschwert die Situation natürlich. Zum letzten Heimspiel am Samstag (26. März 2011, 20 Uhr) wird Trainerin Katja Schneider vermutlich nur ein geringfügig größerer Kader zur Verfügung stehen. Jedoch werden wir nicht noch einmal kampflos das Feld verlassen sondern Alles geben, um gegen Speyer und Mainz einen akzeptablen Saisonabschluss hinzulegen.